impulsraum

klären - ausrichten - stärken

Manche Kunden kommen, weil sie FOTOS WOLLEN.

Dann machen wir Fotos.

Andere Kunden kommen, weil sie FRAGEN HABEN.

Dann finden wir Antworten.

Alle Kunden kommen, weil sie einen ehrlichen Blick auf sich selbst richten und MEHR DARÜBER HERAUSFINDEN WOLLEN, was sie ausmacht und besonders macht und vor allen Dingen, wofür sie stehen und wofür es sich lohnt, jeden Morgen auf zu stehen.

Die gewonnene Klarheit bringt neuen Schwung in ein absichtsvolles und motiviertes Handeln. 

Ich kann Sie dabeiunterstützen, diese wichtigen Grundlagen für sich oder Ihre Organisation herauszuarbeiten und vor allem auch sichtbar zu machen.

Lassen Sie sich inspirieren ...

Online-Workshop: Emotionale Nähe und Beziehung herstellen

In Online-Workshop emotionale Nähe und Beziehung herstellen - geht das?

Ich werde immer wieder gefragt, ob Nähe und echte Beziehung online überhaupt hergestellt werden kann. Auch wenn wir schon müde geworden sind und uns wieder nach der persönlichen Nähe sehnen, so ist doch vieles möglich, was auch ich vor der Pandemie nicht gedacht hätte. 

Ich möchte in diesem Artikel meine Sichtweise über Moderation und Coaching teilen und wie wertvoll es ist, den Raum zu schaffen, um sich mit uns selbst und mit den anderen Teilnehmer:innen zu verbinden.

Tiefgreifende, transformative Arbeit online zu leisten, ist von entscheidender Bedeutung. In der Pandemie ist es essentiell, mit Menschen in Verbindung bleiben zu können. Und während wir sehr wahrscheinlich in eine hybride Zukunft übergehen, werden wir uns daran erinnern, wie wir gerade durch die virtuelle Beziehung so vieles in der Welt zugänglicher machen konnten.

Für so viele Menschen öffneten sich durch die virtuellen Formate neue Welten. So schwer es auch ist, Raum und Zeit für Online-Kontakte zu schaffen, es lohnt sich, es gut zu tun.

Viele Moderatoren und Führungskräfte sagen immer noch, dass "persönlich ist es besser“ oder "virtuell wird nie so sein wie persönlich", worauf ich sage: „Ja, in der Tat.“ Und gleichzeitig möchte ich gerne mit Ihnen teilen, wie tief gehend die Online-Arbeit sein kann, sowohl in Gruppen als auch unter vier Augen.

 

Gute Zutaten für einen Online-Workshop gerade in der Teamentwicklung

Wie bei einigen der besten Essenserlebnisse geht es um gute Zutaten, die mit Respekt behandelt werden. Meine Erfahrung mit online moderierten Prozessen ist die, dass es offen und leicht zugehen kann. Das Tempo: nicht gehetzt. Die Menüfolge: aufeinander abgestimmt. Genauso auch wie in Präsenz, nur anders.

  1. Begrüßen Sie die Teilnehmer:innen. Bauen Sie eine gute Beziehung auf. Die stärkste Identität ist der Name, verwenden Sie ihn und  fragen Sie nach der Aussprache des Namens. Lassen Sie die Namen wiederholen.

  2. Seien Sie klar mit den Regeln. Wofür ist dieser Raum gedacht? Wofür ist er nicht gedacht?

  3. Verlangsamen Sie ihr Tempo. Beenden Sie, was auch immer Sie vorher gemacht haben, mit einem Moment der Achtsamkeit und konzentrieren Sie sich auf dieses online-Treffen.

  4. Geben Sie das Wort weiter - geben Sie Macht und Kontrolle an andere in der Gruppe ab - lassen Sie die Teilnehmer:innen zu Wort kommen. Suchen Sie gezielt nach Impuls-Fragen, die einen Dialog in Gang setzt. Gute Fragen finden Sie z.B. unter: https://tscheck.in

  5. Bilden Sie Gruppenräume, um die Nähe und Beziehung der Teilnehmer:innen untereinander zu verstärken. Kleinere Gruppen geben den Teilnehmer:innen mehr Sicherheit.

  6. Bestimmen Sie „Sprecher“ für jede Gruppe und geben Sie eine klare, gezielte Anweisungen.

  7. Bitten Sie die Teilnehmenr:innen, von der jeweiligen Gruppe zu berichten.

  8. In größeren Gruppen geben Sie jemandem die Rolle des Zeitnehmers, damit Sie sich auf die Beziehungsarbeit und den Prozess konzentrieren können. Bitten Sie jemanden, in den Chat zu gehen, wenn der Rede-Anteil von jemandem z.B. vier Minuten erreicht hat. Stellen Sie klar: "Wenn es vier Minuten sind, bedeutet das nicht, dass deine Zeit um ist. Es bedeutet nur, dass Sie schon vier Minuten lang geredet haben." Schauen Sie, wie die Gruppe sich verhält und ob es ankommt. 

Das Verteilen von Aufgaben an die Teilnehmer:innen hilft den Leuten, sich für den Raum verantwortlich zu fühlen, die Kontrolle zu haben und es schafft mentalen Freiraum für Sie, damit Sie sich auf die wirkungsvollsten Aspekte Ihrer Präsenz zu konzentrieren können.

 

4 Ebenen des Zuhörens

Der wohl wichtigste Schlüssel zur Beherrschung der virtuellen Präsenz ist die Kenntnis der vier Ebenen des Zuhörens. 

Otto Scharmer unterscheidet in:

  • Downloaden

  • gegenständlich-unterscheidendes Zuhören

  • empathisches Zuhören

  • schöpferisches Zuhören

Er schreibt weiter:

In meiner Arbeit mit Gruppen und Organisationen konnte ich vier Grundtypen des Zuhörens identifizieren.

Die erste Grundart des Zuhörens ist das downloaden: Das Zuhören dient der Bestätigung bereits vorhandener Urteile. Wann immer Sie sich in einer Situation befinden, wo alles, was geschieht, genau das bestätigt, was Sie immer schon wussten, dann hören Sie im Modus des downloadens zu. In diesem Modus funktioniert unsere Weltwahrnehmung auf Basis eines Wahrnehmungsorgans der ersten Ordnung: die Gesamtheit unserer gewohnheitsmäßigen Urteile, die wir in uns tragen. Wir sehen nur das, was unserem gewohnheitsmäßigen Urteilen entspricht.

Die zweite Grundart des Zuhörens ist das gegenständlich-unterscheidende Zuhören: Das gegenständlich-unterscheidende Zuhören bezieht sich auf die Welt als eine Menge von Gegenständen, an denen es neue Unterscheidungen hinsichtlich der tatsächlichen Aussagen und Fakten trifft. Bei dieser Art des Zuhörens achten Sie auf das, was anders ist, was abweicht. Sie fokussieren sich auf diejenigen Aspekte der Realität, die von Ihren eigenen Vorstellungen abweichen, anstatt diese Unterschiede zu verleugnen (was Sie im Fall des downloadens tun würden). Gegenständlich-unterscheidendes oder objektivierendes Zuhören ist der Grundmodus guter Wissenschaft. Sie stellen Fragen und beobachten sorgfältig die Antworten (Daten), die Ihnen die Natur darauf gibt. In diesem Modus aktivieren Sie ein Wahrnehmungsorgan der zweiten Ordnung: unsere tatsächlichen Sinnesorgane, die uns Aufschluss über die reale Beschaffenheit der Dinge verleiht.

Eine dritte und tiefere Art des Zuhörens ist das empathische Zuhören. Immer wenn ein wirklicher Dialog entsteht, kann man eine profunde Veränderung beobachten. Hier findet eine Bewegung des inneren Ortes, von dem aus unser Zuhören geschieht, statt. Solange wir von den ersten beiden Modi des Zuhörens aus arbeiten, entsteht das Zuhören innerhalb der Grenzen unserer eigenen mentalkognitiven Organisation. Im Fall des empathischen Zuhörens jedoch, verschiebt sich unsere Wahrnehmung aus unserer eigenen Organisation in das Feld hinaus, zum Anderen, zu dem Ort, von dem aus der Andere spricht. Wenn wir in diesen Modus des Zuhörens kommen wollen, müssen wir unsere empathische Fähigkeit — unsere Liebe — aktivieren, um so eine direkte Verbindung, von Herz zu Herz, zu der anderen Person aufzubauen. Wir müssen lernen, die Intelligenz unseres Herzen als aktives Wahrnehmungssensorium „auszufahren." Gelingt dies, so spüren wir eine substantielle Veränderung: wir vergessen unseren eigenen Plan und beginnen die Welt mit den Augen des anderen zu sehen. In diesem Modus können wir in der Regel erspüren, was der andere sagen möchte, ohne dass er jedoch die Worte bereits ausgesprochen hat. In dem Zustand können wir erkennen, ob unser Gesprächspartner das richtige oder falsche Wort gewählt hat, um etwas Bestimmtes auszudrücken. Dieses Urteil ist jedoch nur möglich, wenn wir ein unmittelbares Gespür für das haben, was der Andere sagen will, bevor wir analysieren, was unser Gegenüber jetzt eigentlich gesagt hat. 

Empathisches Zuhören ist eine Fähigkeit, die wie jede andere menschliche Fähigkeit kultiviert und entwickelt werden kann. Es ist eine Fähigkeit, deren Intelligenz eine andere Quelle hat, die jedoch aktiviert werden kann — die Intelligenz unseres Herzens als ein Wahrnehmungsorgan der dritten Ordnung.

Und nicht zuletzt gibt es eine vierte Ebene des Zuhörens. Diese vierte Ebene geht über das gegenwärtige Feld hinaus und schließt an einen noch tieferen Bereich von Emergenz an. Ich nenne diese Ebene des Zuhörens schöpferisches Zuhören oder Zuhören aus dem im Entstehen begriffenen Feld der Zukunft. Diese Qualität des Zuhörens veranlasst uns, den Willen zu öffnen als ein Wahrnehmungsorgan der vierten Ordnung, mit dem wir ein Sensorium öffnen, das uns erlaubt, eine noch tiefere Resonanz zu verspüren, durch die wir uns in eine direkte Beziehung mit unserer höchsten Zukunftsmöglichkeit setzen können. Wenn wir auf dieser Ebene arbeiten, konzentrieren wir uns darauf, das eigene Ego aus dem Weg und aus dem Zentrum zu schaffen. Dadurch eröffnen wir einen inneren Raum der Stille und des Werdens, durch den hindurch eine andere Qualität von Gegenwärtigkeit anwesend werden kann. An diesem Punkt suchen wir nicht mehr außerhalb von uns selbst. Wir sind nicht mehr empathisch mit Jemandem, der uns gegenüber sitzt, verbunden. Wir befinden uns in einem gänzlich veränderten Aggregatzustand des sozialen Feldes, durch den wir weit über unsere normalen Organisationsgrenzen hinaus gehoben werden, indem wir in einen Moment der zeitlosen Stille eintreten, und in dem wir erleben, wie durch diesen Moment der zeitlosen Stille hindurch etwas ganz anderes Neues und Zukünftiges beginnt durch unsere gemeinsame Mitte hindurch anwesend zu werden.

Die vierte Ebene des Zuhörens unterscheidet sich hinsichtlich ihrer Textur als auch in ihren Ergebnissen von den vorausgegangenen Qualitäten. Ob Sie auf der vierten Ebene anwesend waren, erkennen Sie am Ende eines Gesprächs, wenn Sie plötzlich feststellen, dass Sie nicht mehr die gleiche Person sind, die das Gespräch begonnen hat. Sie sind durch eine subtile, kaum spürbare aber profunde Verwandlung gegangen. Sie haben eine Berührung erlebt. Eine Berührung mit der tiefsten Quelle Ihres Selbst—Ihres authentischen zukünftigen Selbst.

Den meisten Menschen sind diese vier Arten des Zuhörens vertraut. Die erste Reaktion ist häufig: Na ja, ich kenne die ersten zwei Typen des Zuhörens. Dann, nach längerem Überlegen, tauchen Erinnerungen an einige wenige Beispiele des empathischen Zuhörens auf und nach einer längeren biographischen Reflexion werden tiefer verborgene Erfahrungen der Ebene 4 sichtbar. Diese Art von Erfahrungen werden im Laufe unserer Biographie häufig aus uns heraus sozialisiert, da sie nicht zu der dominierenden Kultur des downloadens, den herrschenden Denk- und Handlungsgewohnheiten unserer Institutionen, passen.

Das Erreichen der letzten beiden Ebenen braucht in jedem Fall eine große Portion Präsenz. Daher meine Empfehlung: Prüfen Sie sich jederzeit selbst: sind Sie mit der ganzen Aufmerksamkeit dabei? Können Sie loslassen von den eigenen Gedanken und wirklich zuhören? Können Sie die Ablenkung, die Ihnen Ihr Umfeld oder Ihr Computer bietet für den Moment abschalten oder ausblenden und sich voll und ganz auf das gegenüber einlassen? 

 

Emotionale Nähe und echte Beziehung im Online-Workshop

Wenn das möglich ist, erreichen Sie online wie offline eine gute emotionale Nähe und echte Beziehung miteinander. 

Linktipp: Video Claus Otto Scharmer: Zuhören ist nicht gleich zuhören

 

Ich wünsche Ihnen viele schöpferische Begegnungen und wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich gerne. 

Oder vereinbaren Sie ein unverbindliches Gespräch für einen Austausch.